Wie bleibt man offen für neue Erfahrungen, auch wenn es mit der MS nicht immer gut läuft und Vieles nicht planbar ist? In der Frühlingsausgabe unserer Mitgliederzeitschrift "KONTAKT" haben wir einige Mitglieder dazu befragt.
Markus (55) aus Freising:
„Zu Beginn des Jahres 2021 hatte ich einen ersten starken Schub, das war mitten in der Corona-Pandemiezeit. Jedoch erst Anfang 2022, bedingt durch einen weiteren starken Schub, erhielt ich in der Marianne-Strauß-Klinik die gesicherte Diagnose MS. Es war eine sehr schwere Zeit für mich, psychisch wie körperlich. In der Reha lernte ich das Klettern und die Hippotherapie kennen. Für mich waren das komplett neue Erfahrungen! Ich hatte zuvor weder auf einem Pferd gesessen noch wäre ich auf die Idee gekommen, zu Klettern, erst recht nicht mit meinen körperlichen Einschränkungen durch die MS. Aber es tat meinem Selbstbewusstsein gut zu erleben, dass ich das alles machen kann. Beide Bewegungsarten helfen mir bis heute sehr, sie wirken sich positiv auf meine Schmerzen und körperlichen Symptome aus.
Ich bin ein Mensch, der gerne neue Sachen ausprobiert und versuche auch, anderen dabei zu helfen, ihre Bedenken zu zerstreuen. In unserer Selbsthilfegruppe in Freising bin ich mittlerweile zweiter Gruppenleiter. Ich sehe meine Aufgabe darin, unsere Gruppenmitglieder zu motivieren, Dinge auszuprobieren, die ihrer MS guttun. In unserer Gruppe hat die Hippotherapie seit jeher einen festen Platz. Das Netzwerken unter den MS-Betroffenen ist eine großartige Unterstützung um beim Umgang mit MS auf neue Ideen zu kommen.
Als eingefleischter Segler bin ich gerade dabei, ein Segelprojekt für Menschen mit MS auf die Beine zu stellen. Diesen Herbst geht es los! Wir werden mit drei Segelschiffen in der Adria unterwegs sein. Die Plätze sind schon alle vergeben und ich bin mir sicher, das wird für alle Segelneulinge eine tolle gemeinschaftliche Erfahrung.“
Weitere Interviews und Beiträge zum Thema können unsere Mitglieder in der "Kontakt 1/2025" lesen.